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Hamburger Fischmarkt – Wichtiger Schritt für mehr Tierschutz

Pressemitteilung der Grünen Bürgerschaftsfraktion

Kein Verkauf von Haustieren mehr auf dem Fischmarkt

Der Hamburger Senat hat angekündigt, den Verkauf lebendiger Tiere auf dem Fischmarkt zu verbieten. Die Marktordnung soll entsprechend angepasst werden – ausgenommen sind aquatische Tiere, die zum Lebensmittelverzehr bestimmt sind. Damit folgt der Senat einem Ersuchen der rot-grünen Regierungsfraktionen, die sich im April 2021 mit einem gemeinsamen Antrag für ein Verkaufsverbot von lebenden Tieren auf Märkten und für mehr Tierschutz eingesetzt haben. Der Fischmarkt ist der einzige Wochenmarkt in Hamburg, der bislang Haustiere verkauft hat.

Dazu Lisa Maria Otte, Sprecherin für Tierschutz der Grünen Fraktion Hamburg: „Das Verbot des Haustierverkaufs auf dem Fischmarkt ist ein wichtiger Schritt für mehr Tierschutz in Hamburg. Meerschweinchen, Hühner und Kaninchen sind in der lauten und hektischen Atmosphäre des beliebten Markts in enge Käfige gesteckt und verkauft worden. Die spontanen Haustier-Käufe haben zu vielen Aussetzungen und Abgaben beim Tierheim geführt. Doch wer sich für ein Haustier entscheidet, braucht eine ausführliche Beratung und auch Zeit, das Tier vorab etwas kennenzulernen. Es muss immer klar, dass man mit dem Kauf eines lebenden Tieres Verantwortung und eine Pflicht zur Fürsorge übernimmt – dieser Schritt muss wohlüberlegt und vorbereitet sein. Mein Ziel ist es, dass kein Tier verkauft wird ohne Beratung darüber, welche Bedürfnisse es hat.“ Das ist in all dem Trubel, der die Verkaufssituation auf dem Markt prägt, schwierig möglich. Das Verkaufsverbot ist damit auch ein Signal, dass Hamburg im Umgang mit Tieren sensibler wird.”

Dazu Sarah Timmann, tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Die Gewerbeordnung von 1869, die Tierverkäufe auf Wochenmärkten regelt, ist lange aus der Zeit gefallen. Ein Besuch auf dem Fischmarkt am frühen Sonntagmorgen stellt für viele Menschen mittlerweile ein Freizeitvergnügen dar. Vor allem nach Partynächten besteht deshalb aber auch die Gefahr unüberlegter Tierkäufe – nicht selten mit schlimmen Folgen für die Tiere. Eine Anpassung war deshalb überfällig und ich bin sehr froh, dass der Senat unserem Antrag gefolgt ist. Die stressige Atmosphäre eines Marktes ist keine Umgebung für lebendige Tiere. Auch ohne den Verkauf von lebenden Hühnern, Tauben, Kaninchen oder Meerschweinchen bleibt der Fischmarkt ein Hamburger Original.“