Stadttauben, Stadttauben, Tierschutz

Mit Kreativität für neue Taubenschläge

Lisa Maria Otte mit Stadttaube auf der Schulter © Henning Angerer

Neue Ideen für Taubenhäuser am Hamburger Hauptbahnhof kommen bald von Studierenden der Technischen Universität Braunschweig. Mit einer Ortsbegehung am Hamburger Hauptbahnhof fiel gestern der Startschuss des Seminars „Hauptbahnhof Hamburg – Hotspot Stadttaube“. Die Studierenden werden bis zum Sommer Modellentwürfe für Taubenschlägen und Ideen zur Aufklärung über die Tiere erarbeiten.

Lisa Maria Otte, Sprecherin für Tierschutz der Grünen Bürgerschaftsfraktion, hat die TU Braunschweig mit dem Bahnhofsmanager für dieses Projekt zusammengebracht. Ihr Ziel ist es, mehr Taubenschläge in Hamburg zu etablieren, um so die verwilderten Tiere von den Straßen zu holen, tierschutzgerecht zu versorgen und die Population durch Eiaustausch zu vermindern. So steigt die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, da die Tiere ihren Kot im Schlag lassen – ein Win-win für alle.

Die Studierenden betrachten bei ihrem Ortstermin die Situation der Tauben am Hauptbahnhof gemeinsam mit dem Bahnhofsmanager und Lisa Maria Otte als Vertreterin der Politik. Im Fokus steht dabei das Erforschen der Bedürfnisse der Tauben, woraus schließlich die Funktionen der Zweckbauten abgeleitet werden. Mehrere Studierendengruppen entwickeln auf dieser Basis dann Entwürfe und Modelle für Taubenschläge, die gezielt die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen.

Einen Taubenschlag gibt es bereits im Hauptbahnhof – im sogenannten Mäuseturm auf der Südseite ist ein Dachboden ausgebaut worden. Hier nisten bis zu 150 Pärchen, um die sich der Verein Hamburger Stadttauben e.V. kümmert. Im letzten Jahr konnten so über 700 Eier durch Attrappen ausgetauscht werden. Insgesamt wird die Taubenpopulation am Hauptbahnhof aber auf über 800 Tiere geschätzt, sodass dieser eine Schlag alleine nicht ausreichend ist, sondern ein Gesamtkonzept gefragt ist.

Die beiden Leitenden des Seminars, Sina Heffner und Bernd Schulz von der TU Braunschweig, haben ein ähnliches Seminar im letzten Jahr bereits in Braunschweig durchgeführt (https://magazin.tu-braunschweig.de/m-post/ein-haus-fuer-die-tauben-am-hagenmarkt/).

Die entwickelten Modelle sind formschön und für den Menschen ansprechend und laden dazu ein, die Debatte zum Thema „Tauben in der Stadt“ neu zu führen. Die Präsentation der Modelle ist für Ende Juli geplant.