Endlich ist klar, dass keine Tiere mehr auf dem Hamburger Dom eingesetzt werden. Für das liebste Volksfest der Hansestadt steht nun in den „Richtlinien für die Vorbereitung und Durchführung von Volksfesten auf dem Heiligengeistfeld“: „Geschäfte, die gewerbsmäßig Tiere zur Schau stellen, werden nicht zugelassen.“
„Ein kleiner Satz im Amtsblatt, aber ein großer Schritt für den Tierschutz“, sagt Lisa Maria Otte, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. „Ich habe lange politisch für das Ende des Pony-Karussells gekämpft und jetzt dürfen endlich keine Tiere mehr auf dem Dom eingesetzt werden!”
Es war ein langer Weg bis hierhin.
Seit über 10 Jahren demonstrierte die Tierrechtsinitiative Hamburg gegen das Ponykarussell auf dem Heiligengeistfeld. Klar, ein lauter und grell-bunter Jahrmarkt mit blinkender Beleuchtung ist keine geeignete Umgebung für die Ponys, die schließlich Fluchttiere sind. Das ist offensichtlich. Daher kündigten wir in unserem Programm für die Bürgerschaftswahl 2020 an: „Auf dem Hamburger Dom sorgt das Ponykarussell für Unbehagen bei vielen Besucher*innen. Die Ponys werden in der lauten und belebten Jahrmarktumgebung über viele Stunden einem erheblichen Stress ausgesetzt. Unser Ziel ist es, Geschäfte mit lebendigen Tieren auf dem Hamburger Dom nicht mehr zu genehmigen.“
Nach der Regierungsbildung 2020 hatten wir im Koalitionsvertrag zwischen Grünen und SPD festgehalten, dass der Senat „bis 2024 die Bestimmungen für Veranstaltungen, die durch die FHH ausgerichtet oder ausgeschrieben werden, so anpass[t], dass auf die Präsentation lebender Tiere verzichtet wird, sofern deren Vorführung gewerbsmäßig stattfindet.“
Dann kam Corona. Und der ganze Dom fand nicht statt – und damit auch das Ponykarussell nicht.
Längst ist wieder drei Mal im Jahr der Hamburger Dom auf dem Heiligengeistfeld. Zwar war zwischen all den Fahrgeschäften, Loseverkäufen und Büdchen kein Pony-Karussell mehr, aber offiziell wäre dies immer noch möglich gewesen. Also haben wir uns weiter dafür stark gemacht, dass die Bedingungen angepasst werden und die Zurschaustellung lebender Tiere auch rechtlich unterbunden wird!
Nun hat der Senat endlich die Dom-Verordnung geändert. Dass nie wieder Tiere gewerbsmäßig auf dem Dom genutzt werden dürfen, ist ein wichtiger Schritt für mehr Tierschutz in Hamburg! Ein ganz herzliches Dankeschön an die Tierrechtsinitiative Hamburg, die hier so unermüdlich und ausdauernd für die Tiere eingestanden ist!