Faltohrkatze © Sergey Semin / Unsplash

Manche Katzen leiden unter Kurzköpfigkeit, weil diese von den Menschen optisch gewünscht ist und entsprechend gezüchtet wurde. Die Perserkatze kann durch diese Zucht schlecht atmen und hat Fehlstellungen bei Gebiss und Zähnen. Manche der Tiere haben sogar Probleme bei der Nahrungsaufnahme. Die Augen der Katzen sind oft infiziert, was permanenten Augenausfluss und entzündete Bindehäute bedeutet. Nicht nur die durch kurzschnäuzige Zucht entstandene Probleme ähneln sich denen der Qualzucht-Hunde Mops und Englische Bulldogge. Denn auch Perserkatzen brauchen bei der Geburt häufig einen Kaiserschnitt, es kommt vermehrt zu Schwer- und Totgeburten. Diese Schwierigkeiten treten besonders oft bei Perserkatzen mit dem amerikanischen Zuchtziel “Peke-Face-Typ” auf, die der Hunderasse der Pekinesen ähnlich ist. 

Die wichtigste vererbbare Krankheit der Perserkatzen ist eine Nierenerkrankung (Polycystic Kidney Disease, PKD), von der 38 Prozent der Tiere betroffen ist. Die Krankheit kann zu Nierenversagen und damit zum verfrühten Tod führen. 

Die langen Katzenhaare bedürfen einer enormen Fellpflege durch die Besitzer*innen, um ein extremes Verfilzen zu vermeiden. Wenn dies nicht sichergestellt wird, müssen die Katzen im schlimmsten Fall unter Vollnarkose geschoren werden. Das ist ein hohes Risiko und eine extreme Stresssituation für die Tiere. Ist das Fell weiß, bedeutet das für die Tiere zusätzlich, dass sie wahrscheinlicher unter Taubheit leiden, also zum Beispiel ihre eigenen Babys nicht hören und die Kommunikation generell sehr eingeschränkt ist. 

Sphinx-Katzen leiden hingegen unter nicht vorhandenem Fell. Die “Nacktkatzen” müssen aufgrund des fehlenden Schutzes dauernd Wärme produzieren und sind im Sommer von Sonnenbränden betroffen. Die Haarlosigkeit geht oft auch mit fehlenden Tasthaaren einher, wodurch die Kommunikation der Tiere also erheblich eingeschränkt ist. Unter ähnlichen Problemen leiden auch Rexkatzen, weil das Fellkleid ebenfalls durch die Zucht verändert wird. 

Zusätzlich zu den beschriebenen Qualzucht-Rassen gibt es noch weitere Katzen mit derartigen Zuchtmerkmalen. Zum Beispiel:

  • Katzen mit rein oder überwiegend weißem Fell: Schwerhörigkeit oder Taubheit (Beutefang erschwert oder unmöglich, Kommunikation eingeschränkt (Drohlaute etc.), eigener Nachwuchs wird nicht gehört, usw.), Schäden an den Augen (besonders nachts und in der Dämmerung)
  • Schottische Faltohrkatze (nach vorne gerichtetes Klappohr): Knochenschäden, Gelenkdeformationen (schmerzhafte Bewegungsstörung), eingeschränkte Kommunikation durch nicht nutzbares Ohr
  • Manxkatze (kürzerer oder fehlender Schwanz): Wirbelanomalien, Defekte im Bereich des Beckens und des Rückenmarks, neurologische Ausfallserscheinungen, Schädigungen des Enddarms, artgerechte Fortbewegung eingeschränkt, Kommunikation erschwert
  • Viele, viele weitere Katzen…